Dr. Karl Kleinbach: Gemeinde- und Amtsschreiber in Württemberg

Mittwoch, 28.2.2024 Vortrag Dr. Karl Kleinbach: „Über das Ungeheuer des Schreibereiwesens“ – Die Gemeinde- und Amtsschreiber in Württemberg

Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich im Herzogtum Württemberg das Schreibereiwesen als Medium der Bürokratie. Die Selbstregierung der Gemeinden, Ortschaften, Städte ist zwar weitgehend mündlich und die direkte Teilnahme an den lokalen Entscheidungen im Rathaus bestimmt, doch manches muss doch niedergeschrieben werden. Diese Praktiken kommunaler Willensbildung in den Gemeindestuben prägen das Selbstbewusstsein der Stände. In Altwürttemberg bildet sich eine besondere Klasse von ausgebildeten Schreibern heraus. Diese mit zahlreichen Privilegien verbundene und gewachsene Institution war in den 1803/06 infolge von Säkularisation und Mediatisierung an Württemberg gekommenen Gebiete so nicht unbedingt bekannt und kollidierte mit der dort bislang üblichen Verwaltungspraxis. Die Missstände der Schreiberei wurden deshalb in den Verhandlungen der Landstände zwischen 1815 und 1819 diskutiert und dokumentiert.

Der Vortrag ist als kurzweilige Einführung in dieses Kapitel württembergischer Verwaltungsgeschichte gedacht. Am württembergischen „Schreibereiunwesen“ lassen sich weitreichende Folgen für Archivgeschichte, Medientheorie und für die aktuellen Diskussion um Bürokratieabbau nachzeichnen.

19.00 Uhr, Balingen, Landratsamt Zollernalbkreis (Sitzungssaal), Hirschbergstr. 29, Eintritt frei.

 

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